10. Aug

2017

Ostasien Buchtipps

Zuletzt aktualisiert am 05. Juli 2019

Huangling Village © Sabine Ritter

Fernost im Buch! Lese- und Buchtipps rund um den Kulturraum des Fernen Osten insbesondere zu China, Taiwan, Korea und Japan aber auch über den Tellerrand hinaus Für Neugierige, zum Einlesen oder Schmökern bzw. um eine Reise vor- bzw. nachzubereiten.

Stopover Peking

2003

Die Millionenmetropole Peking zählt zu den gefragtesten Reisezielen in Asien. Besucher erwartet die gigantische Inszenierung einer Stadt, deren Antlitz aus Anlaß der Olympischen Spiele 2008 unvergleichlich rasch auf Hochglanz poliert wurde. Doch auch ein Blick hinter die modernen Fassaden lohnt sich. Das alte Peking mit seinen zauberhaften Altstadtvierteln und sorgfältig restaurierten kaiserlichen Palästen sollte trotz aller Modernität nicht übersehen werden. Einen umfassenden Einblick sowohl in die traditionellen als auch die fortschrittlichen Seiten der Stadt gewährt der im März 2008 erscheinende Merian live! Peking.

Auf 128 Seiten nennt der handliche Reiseguide die wichtigsten Sehens- würdigkeiten und Ausflugsziele und erleichtert die Vorbereitung, indem er über Adressen von empfehlen- swerten Hotels und Restaurants in- formiert. Zur Orientierung vor Ort sind alle Adressen und Sehens- würdigkeiten auch in chinesischen Schriftzeichen aufgeführt, als hilfreich erweisen sich außerdem der deutsch-chinesische Sprachführer und ein Essdolmetscher. Weitere Pluspunkte wie Familientipps, ein Reiseknigge, nützliche Internetadressen sowie Jahreszahlen und Fakten im Überblick machen den Guide zu einem idealen Begleiter. Mit umfassenden, kompakten und aktuellen Inhalten garantiert Merian live! einen angenehmen Aufenthalt im spektakulären Peking und zeigt, dass die Stadt ihre Besucher mit offenen Armen empfängt.

Mit ca. 60 Farbfotos, herausnehmbarem Stadtplan plus acht Seiten Kartenatlas, zwei Übersichtskarten, zwei Detailkarten, Verkehrslinienplan, Sprachführer und Essdolmetscher. Auch dabei: Ausflugstipps, z. B. Große Mauer.

Merian live! Peking. Autor: Paul Groth. Travel House Media München. 128 Seiten mit ca. 60 Farbfotos. Kartenatlas und Stadtplan zum Herausnehmen. Format 11 x 19 cm. Klappbroschur. Buch bei Amazon.

China Lexikon

2003

Mit der politischen Öffnung und rapiden wirtschaftlichen Entwicklung seit Ende der 1970er Jahre gewinnt China kontinuierlich an internationaler Bedeutung, der Bedarf an zuverlässigen Informationen über das „Land der Mitte“, das den Spagat zwischen Kommunismus und Kapitalismus versucht, nimmt stetig zu.

Das von Brunhild Staiger, Stefan Friedrich und Hans-Wilm Schuette herausgegebene China-Handbuch, an dem 250 führende China-Wissenschaftler aus aller Welt mitgearbeitet haben, trägt diesem Bedarf endlich Rechnung: Rund 450 alphabetisch angeordnete Artikel zu den Sachgebieten Gesellschaft, Staat, Politik und Recht, Auswärtige Beziehungen, Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft, Informationswesen, Geographie, Geschichte, Ideengeschichte und Religion, Sprache und Schrift, Literatur und Kunst informieren fundiert, kompakt und gut lesbar über das moderne China und verdeutlichen den Zusammenhang zwischen Traditionen und gegenwärtigen Entwicklungen.

Die Beiträge spiegeln den aktuellen Stand der China-Forschung. Jeder Beitrag enthält weiterführende Literaturangaben. Darüber hinaus bieten eine systematische Übersicht der Beiträge, Indices der Personennamen (inkl. chinesischer Schriftzeichen) und Ortsnamen sowie ein ausführliches Sachregister weitere, schnelle Zugriffsmöglichkeiten.

Konzeptionell einzigartig im deutsch- und englischsprachigen Raum ist dieses Handbuch, das dem Bedarf an zuverlässigen und schnellen Informationen über China endlich Rechnung trägt. Es informiert fundiert, kompakt und gut verständlich über Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Geschichte Chinas – ein unentbehrliches Nachschlagewerk für alle, die sich in Wissenschaft und Praxis mit dem „Land der Mitte“ beschäftigen.

Brunhild Staiger, geb. 1938, stellvertretende Leiterin des Instituts für Asienkunde in Hamburg, zahlreiche Veröffentlichungen zu China. Stefan Friedrich, geb. 1965, 1997-2001 Mitarbeiter am Institut für Asienkunde, seit 2001 Vertreter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Shanghai. Hans-Wilm Schütte, geb. 1948, Lehrbeauftragter an den Universitäten Hamburg und Marburg und der Hochschule Bremen, seit 1999 ständiger freier Mitarbeiter des Instituts für Asienkunde, zahlreiche Veröffentlichungen.

Brunhild Staiger / Stefan Friedrich / Hans-Wilm Schütte (Hrsg.): Das große China-Lexikon. Geschichte, Geographie, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft, Kultur. Gr. 8°. 994 S. mit 7 s/w-Fotos, 25 Zeich., 63 Tab., 5 Karten und 16 S. Kunstdruck mit 26 Farbabb. und 11 Farbkarten. Geb. Darmstadt 2003. Buch bei Amazon.

Baedeker Hongkong

2000

Mehr als eine Viertelmillion Deutsche kamen 1996 nach Hongkong. Da kann es nicht wundern, dass der Baedeker Chinas Balkon zum Westen einen Reiseführer widmet. Zumindest in Hongkong glaubte kaum jemand, dass das kommunistische Riesenreich seine kapitalistische Pforte zum Rest der Welt nach dem Abzug der Briten ernsthaft gängeln wird. Hongkong bleibt also ein begehrtes Reiseziel, auch für Deutsche.

Der Baedeker hält eine ganz andersartige Warnung bereit: „Hongkong kann süchtig machen, süchtig nach dem pulsierenden Leben einer hektischen und doch beschaulichen Großstadt an der Nahtstelle zwischen zwei Welten“, heißt es schon im Vorwort, und weiter: „Hier ist die größte Bevölkerungsdichte aller Städte auf der Erde zu verzeichnen, und nur hier ist es immer noch möglich, in kürzester Zeit vom Tellerwäscher zum Millionär zu avancieren. Leben und leben lassen heißt hier die Devise. Das liegt, meinen die Experten des gründlichsten aller deutschen Reiseführer, nicht zuletzt an dem „Paradebeispiel für den ausgewogensten aller möglichen Gleichgewichtszustände einer Volkswirtschaft“.

Trotzdem: Ein Ziel für den großen Jahresurlaub ist Hongkong nicht. Die meisten Besucher kommen aus geschäftlichen Gründen, zum Schnuppern konzentrierter Großstadtluft mit ihrer Fülle aller nur denkbaren Angebote einschließlich lohnenden Shoppings und attraktiven Nachtlebens, oder zum Spielen in einem der neun Spielkasinos im benachbarten Macao, das zurzeit noch portugiesisches Territorium und über Fähren schnell erreichbar ist.

Viele Besucher unterbrechen ihre Urlaubsreise nach Ostasien wie u.a. nach China, Taiwan und Japan bzw. Südostasien wie Indonesien hier für ein paar Tage. Mit dem vor wenigen Wochen in Betrieb genommenen neuen Großflughafen Chek Lap Kok gewinnt die Stadt noch weiter an Bedeutung als zentrale Luftverkehrsdrehscheibe Südostasiens. Der Trend zu Kurzaufenthalten in Hongkong dürfte sich also noch verstärken.

Im Baedeker Allianz Reiseführer „Hongkong“ nimmt das Kapitel „Praktische Informationen von A bis Z“ daher besonders breiten Raum ein. Zwei weitere Kapitel beschäftigen sich mit „Natur, Kultur, Geschichte“ Hongkongs und „Sehenswürdigkeiten von A bis Z“. Macao ist jeweils eingeschlossen. Vorschläge für eine Stadtbesichtigung werden unter „Kurzbesuch in Hongkong“, „Ein Tag in Hongkong“, „Hongkong in zwei Tagen“, und „Hongkong in drei Tagen“ zusammengefasst. Außerdem gibt es noch einen Wandervorschlag „Wandern in den New Territories“. Eingestreute, farblich abgehobene „Baedeker Specials“ schildern lokale Besonderheiten, darunter die Hotellerie mit ihrem weltweit einzigartigen Ruf. Ein großformatiger Stadtplan liegt dem Reiseführer bei.

Baedeker Reiseführer Hongkong. 8°. 207 S. zahlr. farb. Abb., farb. Karten und Plänen. Mairs Geogr. Verlag, 1. Aufl. Oldenburg 2000. Buch bei Amazon.

Kowloon Walled City

2000

Temutma. Die besten Köpfe der Hongkonger Mordkommission stehen vor einem Rätsel. Eine reiche Industriellenfamilie wird tot aufgefunden. Triaden? Satanische Rituale? Keine Erklärung passt. Es trifft Reiche und Arme, Ehrenmänner und Schurken, und alle haben keinen Tropfen Blut mehr in den Adern.

Ausflugstipp: Die Tour führt Sie ins Herz des Stadtteils Kowloon – einem draufgängerischen, charmanten Teil der Stadt, der noch wie ein geheimes Juwel für die Besucher von Hongkong bleibt. Dieser sogenannte ummauerte Teil der Stadt war lange Zeit ein verbotener Ort voller Kriminalität und illegalen Aktivitäten in der alten Zeit. Der Bereich hat nicht zum Herrschaftsgebiet der Briten gehört, war also ohne legale Führung. Sie erkunden den Stadtteil zu Fuß und versuchen unterwegs ein paar der kulinarischen Köstlichkeiten. Außerdem bringt Sie Ihr Reiseleiter in einen entzückenden Garten im Bereich des ehemaligen ummauerten Dorfes innerhalb von Kowloon. Sie erfahren viele mythische Geschichten von Gesetzlosen, Sünde und Laster. Mehr Infos »

Dann trifft es auch die Freundin von Superintendant Michael Scott, und der abgebrühte Polizist sieht etwas, das es nicht geben darf. Die Spur führt in die Labyrinthe der Ummauerten Stadt, nach Kowloon. Dort wohnt in einer unscheinbaren Wohnung der alte Gelehrte Wong San-Bor inmitten einer riesigen Bibliothek. Er hüttet ein Geheimnis.

Der ehemals berüchtigte Stadtteil rund um die Kowloon Walled City, die 1995 abrissen und in den Walled City Park verwandelt wurde, beherbergt heute u.a. ein historisches Armenhaus aus der Qing Dynastie und ist Heimat zahlreicher Pavillons, Skulpturen und Gärten.

Rebecca Bradley und Steward Sloan gründeten 1994 den Verlag Hong Kong Horror Publishing und schrieben 1997 zusammen ihr Opus Magnum Temutma. Inzwischen lebt Rebecca Bradley wieder in Kanada, wo sie als Archäologin und Schriftstellerin arbeitet. Steward Sloan ist in Hongkong geblieben und betreibt dort eine Privatdetektei.

Rebecca Badley und Steward Sloan: Temutma. Aus dem Englischen von Jürgen Bürger. 8°. 319 S. Pp. Unionsverlag, Zürich 2000. Buch bei Amazon.

Ostasien Ausstellungstipps
Bildnachweis: Huangling Village © Sabine Ritter